Audiotherapie, Inhalte und Elemente
Audiotherapie: Die Fortbildung zum Audiotherapeuten ist eine berufsbegleitende Fortbildung die vom deutschen Schwerhörigen Bund (
DSB ) e. V. ins Leben gerufen wurde um die Lücke in der ambulanten Rehabilitation für Menschen mit einer Hörschädigung zu schließen
Warum Audiotherapie
„ Audiotherapie der fehlende Baustein zwischen Technik und Mensch". Den Möglichkeiten der Kompensation einer Hörschädigung durch technische Hörhilfen sind Grenzen gesetzt.
Je nach Art und Grad der Hörschädigung stoßen die Betroffenen in unterschiedlichen Situationen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten an Grenzen, die nicht jedes moderne Hörgerät ausgleichen kann. Ziel der Audiotherapie ist die individuelle Förderung und Verbesserung der Kommunikationskompetenz der einzelnen Hörgeschädigten.
Inhalt der Audiotherapie ?
Nach der Feststellung der Kommunikationsbedürfnisse und Möglichkeiten (Kommunikationsstatus), unter Berücksichtigung der beruflichen, familiären und außerfamiliären Strukturen, werden individuelle Schwerpunkte festgelegt. Dabei wird die individuelle Ausprägung des Hörverlustes, die persönlichkeits- / umweltbedingten Hemmnisse und Potentiale zur Bewältigung einer Schwerhörigkeit berücksichtigt. Therapieziele können z.B. sein:
- Auseinandersetzung mit der Hörschädigung und Akzeptanz der eigenen Grenzen und Möglichkeiten.
- Erweiterung der kommunikativen Kompetenzen ( Kommunikationstaktik, Absehtraining, Hörtraining, Körpersprache, Entspannungstechniken u.v.m.)
Die Audiotherapie versteht sich im Sinne einer Netzwerkarbeit als ganzheitliche Therapieform, die relevante Perspektiven aus den folgenden Bereichen zusammenführt und mit Ansprechpartnern im Umfeld von Hörgeschädigten zusammenarbeitet.
Netzwerkaudiotherapie
Die Hörminderung wird in der Gesamtheit ihrer Auswirkung berücksichtigt und demnach werden medizinische, audiologische und soziale Perspektiven vereint.
Audiotherapie setzt direkt an den Fähigkeiten der Hörgeschädigten an. Sie werden motiviert und befähigt, ihren
beruflichen und sozialen Integrationsprozess aktiv mitzugestalten.
Elemente der Audiotherapie
Die wichtige Rolle von Sprache und Gehör wird verdeutlicht. Für die Rezeption von Sprache braucht man das Gehör. Bei Beeinträchtigung
funktioniert die Kommunikation nicht mehr richtig.
Hier sind wirklich alle Lebensbereiche und Lebensphasen berücksichtigt. Für Guthörende ist Hören und Verstehen selbstverständlich; es ist keine besondere Aufmerksamkeit auf das Gesprächsverhalten notwendig; „es wird gesprochen wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist“.
Insbesondere ab einer mittelgradigen Hörbeeinträchtigung wird zur technischen Versorgung das Absehen, das Deuten von Gestik und Mimik,
Körpersprache und Kombinieren benötigt – und zwar ständig!
Hören und Verstehen
Die Erklärung des Zusammenhangs von Hörverlust und Sprachverstehen ist für den Hörgeschädigten besonders wichtig! So erkennt er, was er
ändern kann um zu verstehen. Die vermittelten Kommunikationsgrundlagen schaffen die Basis für das Verständnis der Hörgeschädigten:
Warum wirkt sich der Hörstress auf ihre Leistung, Stimmung, Belastungsfähigkeit, Allgemeinbefinden und die zwischenmenschlichen Beziehungen aus?
Nach diesem Counselling werden die methodischen Trainingsmaßnahmen der Audiotherapie eingesetzt.
Das Training konzentriert sich auf die kommunikativen Fähigkeiten, insbesondere
- auf Hören und Absehen
- Gedächtnis- und Konzentrationsleistungen
Ein strategisches Kommunikationsverhalten wird geübt:
- Wie erklärt man dem sozialen Umfeld die Hörschädigung ?
- Wie setzt man Kommunikationstaktiken ein ?
- Wie nimmt man aktiv Einfluss auf die kommunikativen Bedingungen ?
- Wie lernt man Misserfolge zu tolerieren ?
Tinnituscoaching umfassende Aufklärung, Beratung und Begleitung der Tinnitusbetroffenen.
Technische Beratung
Diese beinhaltet den Überblick über die auf dem Markt erhältlichen Zusatzgeräte und die individuelle Auswahl der Zusatzgeräte für Alltag und
Beruf.
Motivationsarbeit
Da Audiotherapie der fehlende Baustein zwischen den technischen Möglichkeiten und dem betroffenen Menschen ist, wird der Betroffenen durch eine gezielte Trauer – und Verlustarbeit zu einer
Auseinandersetzung mit seiner Hörschädigung und zur allmählichen Akzeptanz herangeführt. Denn selbst bei einer optimalen
technischen Versorgung und routiniertem Einsatz von Kommunikationsstrategien sind den Hörgeschädigten Grenzen gesetzt. Diese Grenzen gilt es Bewusst zu machen
!
Für weitere Informationen oder Therapiestunden wenden Sie sich bitte an Frau Wenzel, oder per Mail an
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